Das Ernährungsbewusstsein hat sich gewandelt. Für immer mehr Menschen ist „Bio“ erste Wahl, weil man gesünder leben und sich dafür bewusster ernähren möchte. Wobei Bio mehr ist als ein Gütesiegel. Bio steht für ökologische Landwirtschaft, kurze Lieferwege, transparente Strukturen – Frische eben direkt vom Feld und am besten vom Landwirt nebenan.
Das ist gelebte Nachhaltigkeit und erwächst in Zeiten von Lebensmittelskandalen und Klimawandel zum Boom. Um die wachsende Nachfrage der Verbraucher im norddeutschen Raum befriedigen zu können, hat die C.F. Grell Nachf. Naturkost GmbH & Co. KG als regionaler Großhändler für ökologische Produkte mit Sitz in Kaltenkirchen/Schleswig-Holstein deutlich aufgestockt. Auf gut 4.000 m2 wurde ein neues Kühllager mit acht unterschiedlichen Klimazonen errichtet, in der 22 Kelvion-Luftkühler für konstant sichere Lagerbedingungen sorgen. Mit der Neuplanung und dem Neubau des Kühllagers wurde auch gleichzeitig das alte, weiterhin bestehende Lager überplant und zum reinen Trockenlager umgebaut. Kältetechnisch insofern eine Herausforderung, als dass hier täglich gut 90 t Trockenware (Käse, Wurst, Gemüse und Co.) zugestellt werden. Statt einer klassischen Schleuse, die den Arbeitsablauf einschränken würde, sind Trocken- und Joblager offen miteinander verbunden. Ein Türluftschleier sorgt im Übergang dafür, dass kein Luftaustausch stattfinden kann. Nicht die einzige Herausforderung, der Kälteanlagenbauermeister Thies Oelrichs von der Firma „FIELES - Dithmarscher Kältetechnik“, den ausgewiesenen Spezialisten für Gemüse- und Obstkühlung, schon bei der Planung der Verbundanlage mit berücksichtigen musste. Neben der Raumanordnung gab der Kunde auch vor, dass die Kälteanlage so energieeffizient wie eben möglich sein sollte. Da alle Waren bei Plusgraden gelagert werden, kam eine CO2-Kühlanlage nicht in Frage. „Die hätte viel zu viel Primärenergie verbraucht“, sagt Kälteanlagenbauermeister Thies Oelrichs. Stattdessen entschied er sich für eine Verbundanlage mit R134a als Kältemittel, mit zwei unterschiedlichen Verdampfungstemperaturen und einem externen Flüssigkeitsunterkühler. „Jedes Grad höher an der Verdampfungstemperatur spart 3 Prozent Energie“, sagt Thies Oelrichs. Zwei der acht Kühlräume müssen konstant bei 1 bis 4°C Kälte gehalten werden und erfordern somit eine niedrigere Verdampfungstemperatur. Das Obstlager und das Fleischlager. Die kommen addiert gerade mal auf 270 m2 und belegen damit gut fünf Prozent der Gesamt-Kühlfläche. „Da macht es keinen Sinn, eine Anlage mit einem geringeren Gesamt-t0 dieser beiden Warengruppen entsprechend auszulegen, weil es schlicht und ergreifend die Energiekosten in die Höhe getrieben hätte“, sagt Thies Oelrichs. Darum zwei Verdampfungstemperaturen im Satellitenverbund. Im Käse-Lager (175 m2) ist ein Küba SGA 35-F62 Hochleistungsverdampfer mit Goldlack beschichteten Lamellen installiert, der den besonderen Reife- und Lagerbedingungen der Käselaibe entsprechend mit geringem Luftstrom schonend kühlt.
Bei einem Raumvolumen von 1.000 m3 bewirkt der Verdampfer einen fünffachen Luftwechsel – das ist nicht mehr als ein laues Lüftchen. So wird verhindert, dass der Käse nicht austrocknet. Die Goldlackbeschichtung der Lamellen ist hier notwendig, um den Hygieneanforderungen gerecht zu werden und den nötigen Korrosionsschutz zu gewährleisten. Im Gemüselager (512 m2) blasen vier Deckenluftkühler vom Typ Küba DZA 45-F61 beidseitig kalte Luft über die Regale hinweg. Der Luftstrom trifft auf die Seitenwände, wird umgelenkt und kühlt Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Kohl und Co. Das Gleiche gilt auch für das Obstlager (199 m2). Hier sind zwei beidseitig ausblasende Deckenluftkühler vom Typ Küba DZAE 40-F62 mit elektrischer Abtauung installiert. Im Joblager, dem zentralen Raum für Warenein- und Ausgang, wurden acht beidseitig ausblasende Decken-Verdampfer vom Typ Küba-DZA 56-F61 verbaut. Die halten den 1.600 m2 großen Umschlagplatz bei konstant 5 bis 7°C – auch wenn an allen zwölf Überladebrücken LKWs angedockt sind, be- und entladen werden und parallel dazu die Ware aus dem Trockenlagen zugestellt wird. Und im Molkereilager sind drei zweimotorige, beidseitig ausblasende Kelvion-Verdampfer vom Typ Küba-DZA 56-F62 installiert. Daneben gibt es noch zwei Klimaräume. In dem einem lagert mediterranes Gemüse bei plus 10°C. Der andere ist speziell auf die Bedürfnisse von Südfrüchten ausgelegt, die bei 12 Grad gelagert werden. Um zu gewährleisten, dass auch im Winter in jedem Fall die Temperatur gehalten werden kann, wurde der Verdampfer mit einem Heizregister ausgestattet. Denn im Winter läuft die Kälteanlage auf absoluter Sparflamme, weil die Kühlung der Ware nicht nötig ist. Die Bauhülle des Kühllagers ist optimal gedämmt und lässt somit kaum eine Transmission zu. Raumabfolge, Energieeffizienz, optimale Dämmung – um bei den Parametern die passgenaue Kälteanlage zu planen, setzt enormes Knowhow und Fachwissen voraus. FIELES Dithmarscher Kältetechnik mit Sitz in Marne ist ein ausgewiesener Spezialist für Gemüse- und Obstkühlung und ein gefragter Partner für Kälte-, Klima- und Lufttechnik auch außerhalb Deutschlands
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