Das traditionsreiche „Internationale Congress Centrum ICC“ am Funkturm war das Wahrzeichen des alten West-Berlins. Nicht umsonst nennen die Berliner ihr ICC liebevoll „Raumschiff“. Erbaut zu Zeiten des Kalten Kriegs für eine bis dahin kaum vorstellbare Summe von umgerechnet 500 Millionen Euro, wollte man auf der Insel West-Berlin mit dem Bau ein Zeichen setzen.
Das gelang auch. Doch der Bau war in die Jahre gekommen, ebenso wie die alte Zentralküche. 35 Jahre nach der Eröffnung hat die Bundeshauptstadt sein einstiges Vorzeige-Messegelände Anfang 2014 in den Dornröschenschlaf geschickt. Die Nachnutzung des gigantischen Baus an der Avus ist unklar. Das Aus für das ICC sowie der Umzug der Messe indes beschlossene Sache. Damit musste auch ein Ersatz für die dort untergebrachte Zentralküche des Messe-Caterers „Capital Catering GmbH“ (CCG) gefunden werden, einer 100-prozentigen Tochter der Messe Berlin. Nach zehn Monaten Bauzeit eröffnete die neue Zentralküche Ende Februar 2014. Kurze Wege und zentrale Kühlräume waren Küchenchef Andreas Flechtner besonders wichtig. Bei der Kältetechnik schrieb die Messe Kelvion-Verdampfer vor. „Vor 30 Jahren war die ICC-Küche Stand der Dinge, doch für ein modernes Messecatering mit bis zu 15.000 Essen und 150 Veranstaltungen am Tag einfach nicht mehr geeignet“, sagt Küchenchef Flechtner, der seit neun Jahren das bis zu 50-köpfige Küchenteam leitet und bei der Planung der neuen Küche ganz klare Wünsche formulierte: „Bisher war die Küche im vierten Obergeschoss untergebracht. Unsere Kühlräume, sowohl Lager und Zwischenlager, befanden sich indes im dritten Untergeschoss. Vorbereitete Essen oder zu verarbeitende Waren mussten über sieben Stockwerke hin- und hergeschickt werden.“ Logistisch war das eine Herausforderung. Zumal die unterschiedlichen Gerichte zu unterschiedlichen Zeiten über den Tag hinweg vorbereitet wurden. Was zu einer problematischen Lagerhaltung in den Kühlräumen führte. „Wenn wir eine Großveranstaltung mit ein paar Tausend Gästen vorbereiteten, mussten wir die angerichteten Platten aus den unterschiedlichsten Kühlräumen, wo sie zwischenlagerten, zusammen suchen. Das kostete Zeit und Nerven“, sagt Flechtner. Mit der neuen Zentralküche hat sich das jetzt grundlegend geändert. Angeflanscht an die zwei Kochstationen gibt es zwei große Kühlräume mit leistungsstarken Schockkühlern. „Hier können wir quasi die vorbereiteten Speisen vom Herd direkt in die Kühlung stellen. Und nach maximal 15 Minuten ist das Essen heruntergekühlt. Das ist ein absoluter Zugewinn“, sagt Flechtner.
In der Vergangenheit hat das Catering-Team mit Eiswasser-Bassins gearbeitet, bevor die Speisen dann die sieben Stockwerke in die Tiefe geschickt wurden. Heute werden Lebensmittel morgens zwischen 6 und 9 Uhr angeliefert und über zwei Lastenaufzüge ins 3. OG der Messehalle sieben befördert. Rund um die Kochinsel sind unterschiedliche Kühlräume für Fisch, Fleisch, Gemüse und Milchprodukte als Lager positioniert. Die notwenige Kältetechnik planten und installierten die Berliner Anlagenbauer von Kleinschmidt Gewerbekühlung. Insgesamt gibt es 13 Kühlräume zwischen 8 bis 42 Quadratmeter.In einem zentralen Kühlraum sind drei Schockkühlereinheiten integriert. Die übrigen sind für die zentrale Lagerhaltung. Die gefahrene Temperatur liegt zwischen -18 Grad und +4 Grad. Kleinschmidt hat hier insgesamt 21 energieeffiziente Küba compact DFBE 072D verbaut. Die Platz sparenden Deckenluftkühler gewährleisten ein Höchstmaß an Kühlsicherheit – auch und gerade in Kühlräumen, die häufig betreten werden. „Wir laufen ja ständig rein und raus“, sagt Flechtner, der besonders die geringe Lautstärke der Deckenluftkühler hervorhebt: „Die Geräuschbelästigung ist gleich Null.“ Als Kältemittel ist R134a im Einsatz. Die Gehäuse der Verdampfer sind pulverbeschichtet, Tropfwanne und Seitenteile sind abnehmbar und damit leicht zu reinigen. Daneben verfügen die Luftkühler über eine elektronische Abtauung und werden kontinuierlich über eine WLAN-gestützte Temperaturkontrolle vollautomatisch überwacht. „Sollte es irgendwo zu übermäßigen Temperaturschwankungen kommen, werden wir sofort von dem System benachrichtigt. Das garantiert die notwendige Lagersicherheit in den Kühlräumen“, sagt Flechtner. Kleinschmidt Gewerbekühlung ist seit 40 Jahren erfolgreich am Markt und betreut die Berliner Messe seit gut zehn Jahren. „Im Laufe der letzten fünf Jahre haben wir die alten Kelvion-Verdampfer, die seit 25 Jahren in den unterschiedlichen Kühlräumen auf dem Messegelände störungsfrei arbeiten, im Zuge der Kältemittelumstellung von R22 auf R404 umgerüstet. Das war problemlos möglich und spricht für die Qualität von Kelvion -Komponenten“, sagt Kleinschmidt, der mit seinem Betrieb unter anderem auch die O2 World in Berlin kältetechnisch ausgestattet hat.
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