Kältetechnik / Obst- und Gemüselager

PUR Organic Products

Nachhaltig. Von der Erzeugung bis zur Auslieferung. Wie frisch Bio-Gemüse Monate nach der Ernte zum Verbraucher gelangt, hängt von den Lagerbedingungen ab. Nur wenn Temperatur, CO2 und Luftfeuchtigkeit punktgenau stimmen, bleiben Aromen und Vitamine lange erhalten und der Lagerdruck (z.B. Austrieb) sinkt. Daher ging Bio-Händler PUR Organic Products bei der Kühlung in dem 2019 fertiggestellten, von der Tochtergesellschaft PURes Biogemüse GmbH betriebenen Lager in Oberweiden keine Kompromisse ein.

Über fünf Millionen Euro hat PUR Organic Products investiert, um aus 2.000 m³ Beton, 400 t Stahl und 10.000 m² Isolierpaneelen eines der größten Bio-Lager des Landes errichten zu lassen. Die Heiz- und Kühltechnik wurde von ENGIE Kältetechnik Wien und den Agrar-Experten von ENGIE Niederlande geplant und installiert. Sie sorgt dafür, dass Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln sowie Knoblauch und Süßkartoffeln auch noch kurz vor der nächsten Erntesaison voller Geschmack und Vitamine stecken. Zum Erreichen optimaler Lagerkonditionen dienen Luftkühler bzw. -erhitzer.

Spart Strom: Ammoniak statt Sole
Für die richtige „Dosis“ an kühler oder warmer Luft sorgt das iStorage-Regelungssystem. iStorage ist ein System, dass ENGIE Niederlande zusammen mit der landwirtschaftlichen Fachschule in Dronten entwickelt hat. Zum Stromsparen trägt bei, dass die Kühlung mit Direktverdampfern arbeitet. „Wir haben bewusst auf Sole im Gebäude verzichtet“, erklärt Peter Kratzer, der das Projekt als Vertriebsmitarbeiter bei ENGIE in Wien begleitet hat. „Ammoniak kann dieselbe thermische Energie mit einem Bruchteil des nötigen Sole-Volumens zu den Verbrauchern befördern.“

Verdampfer bieten große Wurfweiten
Bei den Verdampfern in den Lagern handelt es sich um insgesamt 23 Geräte der Kelvion GmbH: elf Modelle der Produktlinie Goedhart VRB und zwölf DRS-Geräte. Sie können je nach Bedarf kühlen, teilweise auch heizen, oder sie dienen zur Kondensationstrocknung. Die Kälte beziehen sie von der Kältezentrale mit den fünf Verdichtern; als Wärmequelle wird die Verdichterabwärme genutzt.

Heizen, kühlen oder trocknen
Alle Kelvion-Umluftgeräte sind aus langlebigem Edelstahl und Aluminium gebaut, haben Ventilatoren mit EC-Motoren und verfügen über eine energiesparende Heißgasabtauung. Die kleinsten Geräte wälzen bis zu 14.000 m³ Luft pro Stunde um, die größten bis ca. 36.000 m³/h. Die Kälteleistung beträgt bei den größeren Ausführungen bis zu 45 kW, die Wärmeleistung bis zu 94 kW. Die DRS-Umluftkühler, die einen Luftstrom von maximal 42.000 m³/h umwälzen, liefern bis zu 40 kW Kälteleistung.

Luftführung dem Bedarf angepasst
In allen Lagerräumen außer dem Karottenlager sind einseitig ausblasende Verdampfer an der Stirnwand der jeweiligen Kühlzelle montiert. Die großen Karottenlager bilden mit der mittigen Deckenanordnung eine Ausnahme: Durch die Aufhängung der Geräte in der Hallenmitte lässt sich die Luft sowohl in Richtung Tor als auch in die entgegengesetzte Richtung (zur Außenwand) ausblasen. Das sorgt für eine bessere Durchspülung des großen Raums. Blaue, an den Verdampfern befestigte Planen verhindern, dass die aus den Geräten austretende Luft sofort wieder angesaugt wird.

Die Luftführung ist auch im Zwiebellager mit seiner Kondensationstrocknung wichtig. Hier wird die Hallenluft über eine Hochleistungsdruckwand angesaugt, welche die Luft durch die Zwiebelkisten über das Lamellenpaket führt und das anfallende Kondensat abführt, bevor das Heizregister die Luft wieder auf die Zieltemperatur bringt.

Nachhaltig angebaut, nachhaltig gekühlt
Dass die Energiekosten zum Frischhalten des Gemüses gering ausfallen, dazu tragen auch die Verdampfer in den Kühlräumen bei: Mit den hohen Wärmeübertragungsleistungen und ihren großen Wurfweiten sorgen sie für eine effiziente Einbringung der kühlen oder warmen Luft in den Raum. Und die Verwendung von Ammoniak als Kältemittel (ODP=0 und GWP=0) ermöglicht in Kombination mit grünem Strom als Hilfsenergie eine stromsparende, klimaneutrale Klimatisierung des Gemüse-Lagers.

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