Grevenbrock
Ein Standardcontainer hat eine Außenbreite von 2,5 Metern. In der Vergangenheit war dies das einzige Containermaß, das einschränkend war. Die Standardlängen von drei, sechs und zwölf Metern konnten dank der modernen Zerspanungstechnik je nach Bedarf zentimetergenau gekürzt werden. Doch nun sind begrenzte Breiten kein Thema mehr. Denn inzwischen kann Grevenbrock bis zu drei Containeraufbauten nebeneinander stellen und so die Breite auf 7,5 Meter und damit ins XXL-Format erweitern. Noch größer und der Tieflader könnte ihn nicht mehr transportieren. Der Innengrundriss sowie die Kühleinrichtungen können individuell konfiguriert werden. Auch die Anzahl und Art der Türen kann der Kunde bestimmen. „Kein Container gleicht dem anderen“, sagt Grevenbrock, der pro Jahr gut 50 Kühlcontainer nach Maß baut - und das schon seit Jahrzehnten.
Neunzig Prozent seiner Kunden sind Bäckereien, die besondere Anforderungen an die Kühlung haben. Teig ist ein empfindliches Material, das bei falscher Temperatur schnell austrocknen und eine Haut bilden kann, die den Teig unbrauchbar macht. Die Firma Grevenbrock Kältetechnik wurde 1974 von Hubert Grevenbrocks Vater gegründet und gehört zu den wenigen Unternehmen am Markt, die Kälteanlagen für Bäckereien planen und bauen. Hubert Grevenbrock hat sein Wissen um die Führung von Kaltluft einfach auf die Konstruktion des Containers übertragen, um die Umströmung der Backstöcke mit dem Teig zu gewährleisten. Und so funktioniert's: Die Kelvion DE Profi-Deckenluftkühler blasen die kalte Luft durch eine abgehängte Kammer an das gegenüberliegende Ende des Containers. Dort leiten Luftleitbleche den Primärluftstrom zum Boden, wo er abfließt. Trotz der geringen Temperaturdifferenz am Verdampfer wird durch die große Oberfläche und den Luftausstoß des DE-Deckenluftkühlers eine kontinuierliche und kontrollierte Luftfeuchtigkeit erzeugt, die den Teig feucht hält. Einfach genial.
Inzwischen werden Kühlcontainer aus dem Münsterland auch in anderen Bereichen eingesetzt, etwa zur Kühlung von Getränken in den zahlreichen Fußballstadien großer Bundesligavereine (Dortmund, Stuttgart, Schalke, Kaiserslautern oder Bochum) oder zur Kühlung von Blutplasma in Universitätskliniken. Der Großteil der Kunden sind und bleiben jedoch expansionsorientierte Bäckereien, die bewusst Kühlraum außerhalb ihrer bestehenden Räumlichkeiten benötigen. Ein einziger Standardcontainer kann in eine Kühlzelle, einen Gärunterbrecher und einen Tiefkühlraum unterteilt werden, so dass die „Kühlkette“ je nach Bedarf geschlossen werden kann. Mehrere Container nebeneinander können separat ein- und ausgeschaltet oder bedarfsgerecht genutzt werden, zum Beispiel bei Produktionsspitzen. Das spart Energiekosten, hält aber vor allem die Investition in die Kältetechnik in einem überschaubaren Rahmen.
„Wer mehr Kühlraum benötigt, kann einfach zusätzliche Container aufstellen, anstatt ein neues Gebäude zu bauen oder an ein bestehendes anzubauen, um sich dem Wachstum anzupassen“, erklärt Grevenbrock. Eine wichtige Überlegung, aber nicht der einzige Vorteil. Kühlcontainer können jederzeit aufgestellt werden, wenn zum Beispiel die Produktionsfläche erweitert werden muss, während für ein festes Kühllager erst Platz geschaffen und dann gebaut werden muss. Außerdem ist jeder Container kältetechnisch völlig autark. Fällt ein Container aus, funktionieren die anderen zuverlässig weiter. So entstehen Redundanzen, die die Produktionssicherheit gewährleisten.
Die Spezialisten von Grevenbrock am Firmensitz in Velen-Ramsdorf montieren die einzelnen Komponenten und stellen den Standardcontainer zu einem großen Kühlhaus auf. Dazu gehören der Einbau der geschweißten, wannenförmig abgeschrägten Bodenverkleidung aus 4 mm starkem Edelstahl, die Luftleitbleche aus V2A-Stahl, die die kalte Luft zum Boden leiten, die Kältetechnik und der Kelvion-Verdampfer, der Einbau von individuell gewählten Schiebetüren, Doppelflügeltüren oder Standardtüren mit Rechts- oder Linksanschlag, die Innenbeleuchtung sowie die gesamte Elektrik.
Kühlcontainer sind nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland, von Zypern bis Norwegen, sehr gefragt. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Grevenbrock-Container können auch als normales Kühlhaus, als klimatisierte Molkerei, als Lager- oder Schockfroster, als halb- oder vollautomatischer Gärunterbrecher und als Vakuum-Schockfroster ausgestattet werden. Bei einem so umfangreichen Angebot spielt nicht nur die Verarbeitung, sondern auch die Qualität der Komponenten eine entscheidende Rolle.
Für Grevenbrock gibt es keine Alternative zum Einsatz hochwertiger Kühlgeräte und Kelvion-Verdampfer. „Gerade bei den Verdampfern ist Zuverlässigkeit ein absolutes Muss. Die SG-Klasse von Kelvion hat die Messlatte hoch gelegt. Wir installieren Kelvion-Verdampfer nur, weil es einfach nichts Besseres gibt“, ergänzt Grevenbrock. Sonst könnte er nicht ruhigen Gewissens eine 60-monatige Garantie geben. Die Container haben eine Gesamtlebensdauer von 25 bis 30 Jahren, schätzt Grevenbrock, der auf der Messe „Südback“ in Stuttgart 2017 zwei mit Kelvion-Verdampfern DEBE 083-D ausgestattete Container präsentierte. Die Container werden mit dem neuen Kältemittel 449 A betrieben.
Vor zwei Jahren stellte Grevenbrock seine neueste Container-Kreation für Bäckereikunden vor: Eine Drive-In-Bäckerei als mobile Einheit mit Sanitäranlagen für Personal und Kunden und sogar einem Café. Die neue mobile Einheit ist das Ergebnis der konsequenten Weiterentwicklung von Container-Kühlzellen und deren Ausstattung mit elektrisch versenkbaren Panorama-Glasscheiben aus Panzerglas. „Wir bauen die Drive-In-Bäckerei nach den Vorgaben des Kunden und liefern sie schlüsselfertig an den gewünschten Standort. Es handelt sich um absolut autarke Einheiten, die lediglich Strom, Wasser und einen Abwasseranschluss benötigen. Und wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass der gewünschte Standort nicht geeignet ist, können die Betreiber die Drive-in-Bäckerei an einen Lkw anhängen und an einen besseren Standort transportieren“, beschreibt Grevenbrock einen weiteren unschlagbaren Vorteil.